Teengeist
lmao oder cringe? Wie die Gen Z ihren eigenen Humor entwickelt hat
Teengeist-Umfrage zum Thema Humor
Memes, GIFs, lustige Video-Clips: Die Gen Z hat ganz offensichtlich einen eigenen Sinn für Humor entwickelt. Wie ist das passiert? Die Teens verbringen viel Zeit online, teilen lustigen Content mit Freund:innen und nutzen andere Medien zur Unterhaltung als viele Generationen zuvor. Aber wie wirkt sich das auf ihr Spaßempfinden aus? Das Teengeist-Team wollte genauer wissen, wie es um den Humor der heranwachsenden Generation bestellt ist. Also hat sie mit Appino und W&V nachgefragt – und tiefe Einblicke erhalten. Ohne Witz!
Generation lustig
Dass die Gen Z durchaus etwas von Humor versteht, macht sie gleich bei der ersten Frage deutlich. Eine Frage, die so in jeder Teengeist-Studie gestellt wird: Was haben die Teens zuletzt besonders gefeiert? Tiktok-Trends, YouTube-Clips, Musik lauten die üblichen Rückmeldungen. Diesmal antwortete die Mehrheit: ‚Silvester‘ (27 Prozent) und ‚Weihnachten‘ (11 Prozent). Klar, was auch sonst?!
Folglich herrscht in Sachen Humor große Einigkeit unter den Teens. So würden sich mehr als 90 Prozent von ihnen grundsätzlich als humorvoll bezeichnen. Eine ebenso große Mehrheit misst dem Thema Humor eine große Bedeutung zu.
Humor macht happy
Aber welche Rolle spielt Humor im Leben der Gen Z genau? Auch darin sind sich die Teens einig. So gaben mehr als 90 Prozent an, Humor mache sie glücklich. Fast genauso viele finden, Humor schaffe gemeinsame Erlebnisse mit Freund:innen.
Statt Social Media zu checken (54 Prozent), trifft sich ein Großteil der Teens (68 Prozent) auf der Suche nach humorvoller Unterhaltung deshalb auch am liebsten mit Freund:innen.
Für knapp 90 Prozent der Befragten ist Humor eine Ablenkung vom Alltag. Fast 60 Prozent von ihnen hilft er, persönliche oder globale Krisen leichter zu ertragen. Womöglich ist auch deshalb mit 36 Prozent die Mehrheit dafür, dass selbst gesellschaftskritische Themen humoristisch aufbereitet werden dürfen.
Was lachen Sachen?
Für die meisten der Befragten (91 Prozent) bedeutet Humor jedoch Unterhaltung. Klar: Tiktok, Youtube, Instagram – die Teens lassen sich permanent unterhalten. Passend dazu schauen sie auch auf eben jene Plattformen (Tiktok: 65 Prozent, Youtube: 55 Prozent, Instagram: 54 Prozent), wenn sie witzigen Content suchen.
Dabei werden sie insbesondere auf den Kanälen von Montanablack, Knossi, Julienco und Trymacs fündig. Memes (73 Prozent), Fails oder Missgeschicke (40 Prozent) sowie Reactions (31 Prozent) kommen bei den Jugendlichen besonders gut an. Mehr als zwei Drittel von ihnen ist es darüber hinaus wichtig, lustigen Content zu teilen und damit andere zum Lachen zu bringen. Auf diese Weise schafft Humor also auch in der digitalen Welt gemeinsame Erlebnisse mit Freundinnen.
Neben Memes oder Missgeschicken auf Social Media erleben Teens Humor auch in klassischen Formaten wie Serien. Allen voran: „Brooklyn 99“. Dahinter sind die Top-5 durchaus überraschend besetzt. So wurde die Zeichentrick-Serie „Family Guy“ am zweithäufigsten genannt. Auf Platz drei und vier landeten mit „Modern Family“ und „The Big Bang Theory“ zwei Serien, die bereits vor mehr als zwölf Jahren gestartet sind. „How I met yout mother“ auf Platz fünf ist sogar längst beendet – und bringt darüber hinaus Charaktere, Ansichten und Themen zur Sprache, die viele Angehörige der Gen Z heute durchaus kritischer sehen.
Aber nicht nur Serien, auch Marken werden von der Gen Z als lustig empfunden. Allen voran Nike und Adidas. Das dürfte aber daran liegen, dass eben jene Marken auch im Beliebtheitsranking der Teens oft vorne auftauchen. Dahinter finden sich Funny Frisch mit der Werbefigur Bastian Schweinsteiger ein, und True Fruit, das zwar für lustige Produktnamen bekannt ist, sich aber auch mit Rassismus- und Sexismus-Vorwürfen konfrontiert sieht und deshalb aktuell in der Kritik steht.
Die Grinse-Grenze
Dass sich der Humor der Gen Z von dem vorheriger Generationen unterscheidet, ist offensichtlich. Aber wie und wo verläuft diese Grenze genau? Zunächst ist es so, dass mehr als drei Viertel der Teens humorvolle Insider dafür nutzen, um sich gemeinsam mit ihren Freund:innen von anderen abzugrenzen. Für die Hälfte von ihnen ist das sogar wichtig. Da haben ältere Generationen also gar keine Chance.
Darüber hinaus gibt es aber offenbar auch grundsätzliche Differenzen. So sehen mehr als 80 Prozent der Teens beim Humor einen Unterschied zwischen der Gen Z und älteren Generationen. Für fast die Hälfte der Teens ist der Dissens sogar sehr groß. Humorverständnis scheint also durchaus auch eine Frage des Alters zu sein.