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Aus Alt mach Neu: Hybride Kommunikation

Wir zur Lage der Kommunikation – alles tbd. Heute: Steffen Schier darüber, was sich seit der Corona-Pandemie in der Internen Kommunikation verändert hat.

Steffen Schier

Steffen Schier

Competence Lead interne Kommunikation

In der Internen Kommunikation gibt es ein beinahe routiniert eingesetztes Instrumentarium an Medien, Formaten und Plattformen. Sind Letztere up to date und werden auf Datenbasis kreativ und strategisch bespielt, muss diese Verlässlichkeit nichts Schlechtes sein.

Eine Studie von fischerAppelt und dem Fachmagazin Beyond  unter 128 Internen Kommunikator:innen zeigt, welche Kanäle und Maßnahmen in der Mitarbeiter:innenkommunikation in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen und verloren haben. Seit 2020 haben 86 Prozent in ihre interne Kommunikation investiert, darunter 35 Prozent wegen Corona. 95 Prozent der befragten Teilnehmer:innen gaben an, dass ihr Unternehmen mehr Homeoffice-Möglichkeiten als vor dem März 2020 anbietet. Wo aber zeitversetzt und von verschiedenen Orten aus gearbeitet wird, entstehen neue Anforderungen an den internen Austausch und damit Investitionsbedarf, der aufgrund der Ansprüche von Mitarbeitenden und Bewerbenden hinsichtlich flexibler Arbeitszeitmodelle kurzfristig auch nicht abnehmen wird.

Hybride Kommunikation ist das Gebot der Stunde

Hybride Kommunikation ist deshalb das Gebot der Stunde und meint, dass sich Mitarbeiter:innen sowohl persönlich als auch virtuell mit ihren Kolleg:innen austauschen. Denn dass alle an einem Ort arbeiten, ist ein Auslaufmodell. Nur noch zwei Prozent der Befragten arbeiten immer in Präsenz an der Arbeitsstätte. Drei gute Gründe gibt es für die hybride interne Kommunikation: Das Arbeiten aus dem Homeoffice, für 80 Prozent der Befragten die Gewährleistung eines guten Standort-übergreifenden Austauschs und die Einbindung mobiler Mitarbeiter:innen (44 Prozent), beispielsweise im Außendienst oder in der Produktion.

Infografik zur Studie von Beyond und fischerAppelt für den tbd.-Blog

Welche Medien und Plattformen sind nun die Gewinner in dieser neuen Situation? Die Top 5 Medien und Plattformen mit wachsender Bedeutung sind aus Sicht der befragten Internen Kommunikator:innen alle digital: Mitarbeiter:innen-Versammlungen im digitalen Raum vermelden einen Bedeutungszuwachs von 83 Prozent, gefolgt von Chatgruppen (76 Prozent), der Mitarbeiter:innen-App (70 Prozent), dem Podcast (66 Prozent) und dem Intranet (63 Prozent). But don’t believe the hype! Ob eine Chatgruppe zehn oder fünfhundert Mitglieder hat, ob darin Entertainment, gegenseitiges Aufschlauen bei Projektarbeit oder strategische interne Kommunikation stattfinden, ist von Fall zu Fall, Unternehmenskultur und dem zu erreichenden Unternehmensziel völlig unterschiedlich.

PDF ausdrucken und ans Schwarze Brett hängen? Unbedingt!

Steffen Schier, Competence Lead Interne Kommunikation und Employer Branding

Dass in der Studie externe Social-Media-Kanäle mit einem Einsatz von 96 Prozent noch vor dem eigenen Intranet als Kommunikationskanal liegen (93 Prozent), ist kein Ruhmesblatt für unsere Profession. Im täglichen Arbeiten bemängeln Kommunikator:innen immer noch umständliche Tools, die für die Kolleg:innen weder intuitiv noch schnell funktionieren. Sie wünschen sich eine unkomplizierte Ausstattung aller Mitarbeiter:innen mit Diensthandys oder Tablets: In der Freitexteingabe zur Studie stand „ultraschicke Endgeräte für die Mitarbeiter:innen in der Produktion und Logistik“ auf der Wunschliste.

Welche Kanäle und Maßnahmen also die richtigen sind, müssen die Verantwortlichen für Interne Kommunikation entscheiden. Dass sich Mitarbeiter:innenversammlungen vor Ort (56 Prozent an Bedeutung eher oder stark verloren), Print-Mitarbeiter:innenzeitungen (42 Prozent an Bedeutung verloren) und das Schwarze Brett (34 Prozent an Bedeutung verloren) prozentual im Sinkflug befinden, heißt, dass sie zukünftig trotzdem Mittel der Wahl sein können. Wenn wie bei einem unserer Kund:innen ein wöchentlicher Newsletter als eine gelernte und von Mitarbeiter:innen für gut befundene Maßnahme gesehen und das PDF dann ausgedruckt ans Schwarze Brett gehängt wird, gilt: unbedingt beibehalten! Der moderne Screen, der mehr Möglichkeiten bringt, kann auch im nächsten Jahr noch eine sinnvolle Investition sein.

Über den Autor

Steffen Schier ist Competence Lead Interne Kommunikation und Employer Branding bei fischerAppelt. Seit vielen Jahren betreut er Projekte aus der Internen Kommunikation, die seiner Meinung nach von Unternehmen mit der gleichen strategischen Sorgfalt und den gleichen Budgets bedacht werden sollten wie die externe. Seine Schwerpunkte liegen zurzeit bei Mitarbeiter:innen-Apps, Persona-Erstellungen, internen Content-Strategien und Erfolgsmessung.